Investment-Angebote auf Social Media – schnelles Geld oder große Pleite?

Stand:
Schnelles Geld ohne zu arbeiten. Mit kleinen Investitionen soll laut Werbeanzeigen auf Social-Media-Plattformen wie Facebook oder Instagram ein passives Einkommen möglich sein. Vorsicht: Die Investment-Angebote sind unseriös und Sie können viel Geld verlieren.
Mann schaut auf Tablet, das fallende Kurse anzeigt

Das Wichtigste in Kürze:

  • Wird im Internet ein schneller Weg zu großem Reichtum angepriesen, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Betrug.
  • Betrüger:innen nutzen soziale Medien, da diese sich besonders gut eignen, um gezielt finanziell unerfahrene Personen anzusprechen.
  • Für die weitere Kommunikation wechseln die Betrüger:innen zu Messenger-Diensten. Das hilft ihnen, den Strafverfolgungsbehörden zu entgehen, sobald sie aufgeflogen sind.
  • Vorsicht auch vor legalen Angeboten im Bereich Social Trading oder Copy Trading. Die Anlagestrategien sind teils hoch riskant und unseriös.
  • Wenden Sie sich im Zweifel - bevor Sie eine Investition tätigen - für eine Überprüfung des Angebots an die Verbraucherzentralen und gehen Sie bei Betrugsverdacht sofort zur Polizei.
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Um schnell an viel Geld zu kommen, braucht es nicht mehr als ein paar Börsentipps per WhatsApp? Das versprechen derzeit "Anbieter" sogenannter Trading-Gruppen. Wer mitmachen möchte, muss nur eine kurze Nachricht an einen der angeblichen Trading-Profis schicken und erhält dann in einer WhatsApp-Gruppe lohnende Tipps, so das Versprechen. 

Aus einer kleinen Investition von 250 Euro würde innerhalb von nur Monaten leicht eine Viertelmillion. Leider sind derartige Versprechen in der Regel tatsächlich immer zu gut, um wahr zu sein. Wer sich auf die Masche einlässt, muss mit einem Totalverlust seines Geldes rechnen.

Schnelles Geld, wenig Arbeit – die Masche in den sozialen Medien

In den sozialen Medien erreichen Nachrichten schnell eine Vielzahl von Menschen. Und so finden Sie zwischen Posts von Freunden und Bekannten auch Werbungen aller Art. Darunter immer häufiger auch solche, die ein sorgenfreies Leben durch Investitionen am Finanzmarkt oder andere Geldgeschäfte anpreisen.

Die Idee dahinter ist simpel: Bilder von einem Leben im Wohlstand oder bündelweise Bargeld werden geteilt. In den dazugehörigen Beschreibungen erklären die Betrüger:innen, wie sie ihr Geld verdient haben: online, fast ohne etwas dafür zu tun. Häufig räumen sie ein, dass sie selbst natürlich zuvor an der Methode gezweifelt hatten, betonen dann aber alles sei wirklich ganz einfach und funktioniere. Wer dann noch nicht überzeugt ist, solle es doch einfach mal ausprobieren. Schließlich sei die Anfangsinvestition nur sehr gering: Mit nur 250 Euro sollen Sie schon beachtlich viel dazuverdienen können. Doch in den Versprechen steckt nicht ein Funken Realität. 

Social Trading und Copy Trading – riskanter als das Casino

Das Geschäftsmodell von Social Trading Plattformen beruht darauf, privaten Anleger:innen Zugang zu Trading Strategien anderer Privatanleger:innen zu verschaffen. Sie können den Portfolios anderer Anleger:innen "folgen", diese diskutieren oder sogar nachbilden. Die Nachbildung der Anlagestrategie anderer Anleger:innen nennt man Copy Trading.

Die Werbung der Anbieter von Social Trading verschleiert den hoch spekulativen Charakter des Angebots. Dazu folgende Beispiele:

  • "Sie können aus über 8.000 Handelsideen wählen."
    Die pure Existenz von über 8.000 Handelsideen ist aber nutzlos, wenn keine der Handelsideen zuverlässig einen Mehrwert bietet. Die Trader, deren Handelsstrategie  Sie kopieren, werden nicht beaufsichtigt. Die Trader müssen noch nicht einmal ein Mindestmaß an Diversifikation, wie es bei Publikumsinvestmentfonds vorgesehen ist, einhalten.
  • "Nehmen Sie an der Social-Trading-Revolution teil. Vernetzen Sie sich mit anderen Tradern, diskutieren Sie verschiedene Trading-Strategien und nutzen Sie unsere patentierte CopyTrading-Technologie, um automatisch die Portfolios anderer Trader zu kopieren."
    Die Möglichkeit, andere Trader zu kopieren, ist hoch riskant. Niemand prüft deren Zuverlässigkeit. Es besteht das Risiko, dass Sie als Follower Ihr Geld indirekt Tradern anvertrauen, die weder über die erforderlichen Kenntnisse noch über Erfahrung verfügen.
  • "83.7 % Durchschnittlicher Jahresgewinn unserer 50 meistkopierten Trader."
    Die Werbung mit einem durchschnittlichen Jahresgewinn der meistkopierten Trader ist hochgradig irreführend. Sie unterliegt einem Selektionsbias: das heißt, es werden gezielt nur die Trader ausgewählt, die zu einem Zeitpunkt für eine vergangene Periode erfolgreich waren. Deren Rendite war besonders hoch aufgrund der Selektion.
    Nicht ohne Grund verschweigen die Broker die tatsächlichen durchschnittlichen Renditen der Gesamtheit der Follower oder Copy Trader. Derartige vergangenheitsbezogene Werbung täuscht Verbraucher:innen bewusst über die Erfolgschancen der angeboten Anlagestrategien.

Die Anbieter:innen der Social Trading-Plattformen hebeln mit ihren Copy Trading Angeboten geltende Vorschriften zum Schutz der Verbraucher:innen aus.

Warum Trading-Tipps und Copy Trading gefährlich sind

Hinter vielen Angeboten stecken nur Betrüger. Es gibt aber auch Newsgruppen, die nicht auf Betrug aus sind, sondern tatsächlich täglich "Trading-Signale" verbreiten. Auch Angebote des Social oder Copy Trading können zwar legal sein, sind aber trotzdem gefährlich. Handelsstrategien nebst Kauf- oder Verkaufsempfehlungen für bestimmte Wertpapiere sind nach Auffassung der Verbraucherzentralen unseriös, weil die angeblichen Trading-Signale oder die "Top Trader" in Wahrheit die Kursentwicklung nicht zuverlässig vorhersagen können. Im besten Fall handelt es sich nur um angepriesene Wahrscheinlichkeiten.

Ein Beispiel zur Verdeutlichung: 
Angenommen, eine Aktiengesellschaft vermeldet am 1. Juni, dass sich die Verkaufszahlen für das neue Produkt unerwartet schlecht entwickelt haben, was die Gewinnaussichten eintrübe. Vermutlich würde der Aktienkurs nach Bekanntgabe dieser Information am 1. Juni fallen.
Aber kann man mit so einer Information ganz einfach Geld verdienen, indem man mit bestimmten Zertifikaten, Optionen oder CFDs (englisch: contracts for difference, das sind komplexe Finanzkontrakte) auf fallende Kurse wettet?

Nein. So einfach geht das nicht. Neue Informationen wie diese breiten sich in Sekundenschnelle aus. Das führt zu einer Kursveränderung, die sich ebenfalls in Sekundenschnelle vollzieht. Niemand weiß im Vorhinein, ob der Aktienkurs wegen dieser Information um 10, um 20 oder nur um 2 Prozent fallen wird. Das zeigt erst der anschließende Börsenhandel, bei dem ständig neue Käufer und Verkäufer Aktien handeln.

Einen Tag später steht die Nachricht dann in der Zeitung. Die Nachricht ist längst in die Börsenpreise eingeflossen, lange bevor sie irgendeine WhatsApp-Gruppe erreicht hat. 

Trading Strategien stützen sich außerdem oft auf sogenannte Chartsignale. Die These dahinter ist, dass sich aus dem aktuellen Kursverlauf Signale ableiten lassen, wie sich der künftige Kurs entwickeln wird. Dabei wird mit angeblichen Trendkanälen oder mit Widerstands- und Unterstützungslinien argumentiert, die sich aus dem Bild des Kurverslaufs ableiten lassen. Die These wurde aber nie belegt, im Gegenteil. Es handelt sich hierbei um nichts anderes als Kaffeesatzleserei.

Die Realität ist: Preisänderungen an den Börsen sind auf kurze Sicht nicht prognostizierbar. Seit Jahrzehnten lehren uns das Studien aus der Kapitalmarktforschung. Damit kann und wird es niemals eine zuverlässige Trading-Strategie geben.

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Seien Sie besonders vorsichtig, wenn jemand versucht, Sie zu einer Investition zu überreden. Fragen Sie im Zweifel bei Ihrer Verbraucherzentrale nach

Podcast: Das Wichtigste zum Nachhören

Opfer finden. Psychisch manipulieren. Vertrauen aufbauen. Die Methoden, mit denen Anlageetrüger:innen ihre Opfer überzeugen, Geld zu überweisen, sind vielfältig. In dieser Folge sprechen wir mit Barbara, die an solche Personen ihre Altersvorsorge verloren hat, in dem Glauben, es sei schlau angelegt. Anhand ihres Falles geben wir Tipps, wie man sich selbst schützen kann.

Der Podcast ist im Rahmen eines vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz geförderten Projekts entstanden.

Logo des BMUV

Die sozialen Medien eignen sich für die Betrüger:innen deshalb so gut, weil sie den ersten Kontakt mit möglichen Opfern immens erleichtern:

Social Proof

Social Proof

Die Beiträge zu den Angeboten werden oft von einer Vielzahl anderer Personen kommentiert. Obwohl diese Kommentare fast ausnahmslos von Fake-Profilen stammen, kann schnell der Eindruck entstehen, dass andere mit der Methode Erfolg hatten.

Je mehr positive Rückmeldungen oder Bewertungen ein Beitrag oder eine Seite hat, desto wahrscheinlicher erscheint es, dass es sich um eine seriöse Investitionsmöglichkeit handelt. Es ist so zusagen ein "sozialer Beweis" dafür erbracht.

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Tatsächlich gibt es bei den meistens sozialen Netzwerken auch die Möglichkeit, ungewünschte Kommentare einfach zu löschen. Stehen bleiben also nur die Kommentare, die ein besonders gutes Bild der Methode vermitteln.

Personalisierte Werbung

Personalisierte Werbung

Das Geschäftsmodell der gängigsten sozialen Netzwerke beruht darauf, dass den Nutzer:innen der Plattform personalisierte Werbung angezeigt wird. Betrüger:innen können das für sich nutzen.

Denn schon lange kann bei den sozialen Medien nach mehr als nur dem Alter kategorisiert werden: Interessen, Online-Verhalten und sogar das Verhalten der Freunde können genutzt werden, um mit Werbung genau die gewünschte Zielgruppe anzusprechen.

Und wer einmal auf die Werbung geklickt hat, bekommt sie immer wieder angezeigt.

Mit dieser Taktik sprechen die Betrüger:innen gezielt Menschen ohne Erfahrungen mit Geldanlagen an. Denn wer sich schon viel mit Investitionen oder Kryptowährung beschäftigt hat, weiß: Bei Spekulationen am Finanzmarkt gibt es keine Garantien für schnelles Geld – oder Gewinne – sogar ein Totalverlust ist möglich.

 

Nur scheinbar seriöse Nachrichtenmeldungen

Betrüger:innen verlinken teils auch Nachrichten oder Blogartikel, die von ihrem angeblichen Erfolgsrezept berichten. Die Webseiten dahinter ahmen die Darstellungen und Logos von seriösen Zeitungen oder Fernsehkanälen nach. Auch Bilder und Namen von Prominenten werden missbraucht, um Seriosität vorzuspielen.

In den Artikeln wird meist erklärt, dass die Methode nur deshalb nicht sehr bekannt ist, weil offizielle Institutionen nicht möchten, dass die Öffentlichkeit davon erfährt – sonst könnte das ja jeder.

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Werden Sie besonders hellhörig, wenn ein Artikel wie eine Verschwörungstheorie klingt.

Vorgegaukelte Privatsphäre – in Messenger-Gruppen versuchen Betrüger:innen zu überzeugen

Ist der Erstkontakt geglückt, möchten die Betrüger:innen in der Regel in einer privaten Gruppe weiter mit ihren Opfern kommunizieren. Dafür erstellen sie Gruppen bei Messenger-Diensten wie beispielsweise WhatsApp. Denen können Sie beitreten. Der Hintergrund: In privaten Gruppen kann alles gepostet werden ohne (werbe)rechtlich geprüft zu werden.

In den Unterhaltungen mit den Gruppenmitgliedern wird weiter geworben. Bilder von anderen sollen den Erfolg der Methode beweisen. Dahinter steckt ein weiterer psychologischer Trick: Die Betrüger:innen üben Druck auf ihre Opfer aus. Denn je mehr Leute die Methode verifizieren, desto wahrscheinlicher erscheint sie. Und sollte es tatsächlich möglich sein, so leicht an Geld zu kommen, möchte das natürlich niemand verpassen. Alle Nachrichten zielen aber eigentlich nur auf eines ab: Sie sollen eine erste Investition tätigen.

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Geben Sie keine persönlichen Daten in Messenger-Gruppen preis. Auch bei Privatnachrichten sollten Sie Ihre persönlichen Daten am besten für sich behalten.

Fake-Portale – Das Geld ist weg und trotzdem soll mehr investiert werden

Für die erste Investition sollen Sie sich häufig bei einem bestimmten Investment-Portal registrieren. Unter Umständen dürfen Sie das Portal sogar zunächst testen. Ob nun mit Spielgeld oder der ersten Investition, die Oberfläche dieser Portale ist sehr professionell gestaltet und wirkt authentisch. Schon nach kurzer Zeit können Sie in der Regel auch sehen, dass sich das eingesetzte Kapital leicht vermehren lässt.

Tatsächlich ist das angelegte Trading-Konto aber meist ein Fake und die Kurse und Gewinne, die Ihnen angezeigt werden, sind nur simuliert. Obwohl dazu keine offiziellen Zahlen vorliegen, ist davon auszugehen, dass viele der so angebotenen Trading-Portale reiner Betrug sind. Denn mit manipulierten Kursen kann ein funktionierendes Trading-System besonders leicht demonstriert werden. Besonders vorsichtig sollten Sie sein, wenn Sie für die Nutzung des Portals Software herunterladen sollen. Mit dieser Software werden unter Umständen nicht nur die Gewinne simuliert, es könnte sich auch um Schadsoftware handeln, die Schaden auf Ihrem elektronischen Gerät anrichtet. 

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Vergleichen Sie – sofern möglich – noch bevor Sie eine Investition tätigen die Kurse für das jeweilige Anlageobjekt im Trading-Portal mit den aktuellen Kursen an der Börse, z.B. bei Direktbanken im Internet. Ist Ihnen das nicht möglich, lassen Sie die Finger davon. 12 Tipps zur richtigen Geldanlage finden Sie im verlinkten Beitrag.
 

Anrufe von Profi-Trader:innen

Sind Sie einmal im Portal aktiv geworden, erhalten Sie in vielen Fällen Anrufe von "Profi-Trader:innen". Diese möchten Sie angeblich auf Ihrem Weg zum Reichtum unterstützen und Ihnen erklären, wie Sie Ihr Geld noch besser investieren können. Tatsächlich sollen die Anrufer:innen Sie aber nur dazu bewegen, immer mehr Geld zu investieren.

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Die sogenannten "Profi-Trader:innen" sind in der Regel psychologisch geschult und können sehr gezielt auf ihre Opfer einwirken. Es wird ein persönliches Verhältnis aufgebaut, was Sie dazu veranlassen soll, nach und nach auch Details aus dem Privatleben mitzuteilen.

Auch wenn es tatsächlich so aussieht als würde Ihre Investition erfolgreich sein, haben Sie Ihr Geld zu diesem Zeitpunkt in der Regel bereits verloren. Bemerken tun Sie das aber leider meistens erst, wenn Sie versuchen sich Geld auszahlen zu lassen.

Der Kundenservice des Portals versucht unter Umständen Sie mit Vorwänden von einer Auszahlung abzuhalten. Häufig verlangt das Personal weitere Unterlagen wie etwa Ausweiskopien, Kopien der Kreditkarte oder Meldebescheinigungen. Die Unterlagen werden dann aus unterschiedlichen Gründen nicht anerkannt. Der Verdacht liegt auf der Hand, dass man hier nur Zeit gewinnen will. Zudem gehen Sie das Risiko eines Identitätsdiebstahls ein, wenn sie offizielle Urkunden wie Personalausweis oder Reisepass abfotografieren und auf dubiosen Webseiten hochladen oder via Messenger versenden. Die Folgen eines Identitätsdiebstahls können weitreichend sein.

Kryptowährungen und Investment-Clubs – nicht alle können profitieren

Kryptowährungen sind für die meisten genauso beliebt wie unverständlich. Anstatt eine direkte Investition anzupreisen, werben unseriöse Krypto-Angebote meist aber mit alternativen Geschäftsmodellen rund um die Währungen von Bitcoin & Co. Das könnte beispielsweise eine Teilnahme am "Mining" – also dem Produzieren von Kryptowährungen – sein. Auch vermeintliche Investitionen in Grundstücke mit "Mining"-Anlagen könnten angeboten werden.

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Nicht immer liegt der Fokus nur auf Kryptowährungen. Auch Investitionen in andere Währungen wie japanische Yen sowie Rohstoffe, Aktien, Fonds oder in jedwedes Zertifikat können vorgetäuscht werden.

Um am Erfolg dieser indirekten Investments teilzuhaben, müssen Sie eine Investition tätigen und werden gegebenenfalls in eine Art Club aufgenommen. Sind Sie interessiert, haben aber noch nicht investiert, werden Sie nach Kontaktaufnahme oftmals zu besonderen Live-Events eingeladen. Dort werden Reden über die Methode vorgetragen und andere – möglicherweise nur erfundene – Teilnehmer:innen erzählen beispielhaft wie viel Gewinn sie mit ihrer Investition gemacht haben.

Anders als bei den Trading-Portalen geht es in diesem Fall nicht nur darum, dass Sie immer mehr investieren. Tatsächlich sollen Sie so von der Methode überzeugt werden, dass Sie selbst – nach dem Prinzip des Schneeballsystems – noch weitere Mitglieder für den Club anwerben, die wiederum eine Erstinvestition tätigen.

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Informieren Sie sich unabhängig bevor Sie größere Investitionen tätigen! Ihre Verbraucherzentrale unterstützt Sie dabei.

 

Die Täter:innen sitzen meist im Ausland

Versuchen Sie sich gegen die Masche zu wehren, stellen Sie in der Regel fest, dass alle Profile und Webseiten der Anbieter:innen im Ausland registriert sind. Das macht es besonders schwierig rechtliche Schritte einzuleiten. Wo die Firmen der Webseiten registriert sind, ist nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen; trotzdem sollten Sie unbedingt im Impressum nachschauen. Fehlt das Impressum, erhöht sich der Verdacht des Betruges enorm.

Innerhalb der EU ist Zypern ein besonders häufiger Standort für Internet­seiten­betreiber:innen. Außerdem sollen Betrugsopfer meist auch auf Konten im Ausland überweisen – beispielsweise in Bulgarien, Litauen oder auch in der Schweiz und Großbritannien. Spätestens wenn Ihre Bankberater:innen Sie auf Auffälligkeiten bei Überweisungen hinweisen, sollten Sie den Überweisungsvorgang ins Ausland stoppen. 

Obwohl Rechtsfragen innerhalb der EU in der Regel besser geklärt werden können, werden Anfragen oft nicht oder erst zu spät bearbeitet. Denn Beschwerden bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) werden zwar an die Aufsichtsbehörden ins EU-Ausland weitergeleitet. Dort ist man aber offenkundig mit der Vielzahl der Trading-Anbieter überfordert oder scheut sich, die Konten sofort zu schließen und Gelder zu beschlagnahmen. Rücküberweisungen an Betrugsopfer sind extrem unwahrscheinlich.

Andere Plattformen werden bewusst im außereuropäischen Ausland, etwa in der Karibik, registriert. Dort erfahren sie keinerlei Überwachung oder Kontrolle durch die EU und können praktisch machen, was sie möchten. Überwiesenes Geld zurückzuholen, ist nahezu unmöglich.

Was können Sie tun?

Sollten Sie bereits bei einem unseriösen Portal investiert haben, sollten Sie schnell handeln:

  1. Sind erst wenige Stunden seit der Überweisung vergangen oder haben Sie am Wochenende Geld an Betrüger:innen überwiesen, versuchen Sie sofort Ihre Bank zu erreichen. Bis zur Ausführung der Überweisung können Sie diese widerrufen.
  2. Haben Sie per Kreditkarte oder Paypal bezahlt, versuchen Sie die Zahlung sofort wegen Betruges zurückzuholen.
  3. Investieren Sie unter keinen Umständen mehr Geld – auch nicht, wenn weitere überzeugende Argumente vorgebracht werden.
  4. Machen Sie Screenshots von der Kommunikation mit den Anbieter:innen und sichern Sie diese als Beweise.
  5. Erstatten Sie Anzeige bei der Staatsanwaltschaft oder Polizei.
  6. Melden Sie der BaFin den dokumentierten Vorfall mit Angabe der von den Betrüger:innen genutzten Kontonummer/IBAN unter poststelle@bafin.de.
  7. Wenn Sie weitere Fragen oder Zweifel haben, können Sie uns gerne für eine Beratung kontaktieren.

 

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Dieser Inhalt wurde von der Gemeinschaftsredaktion in Zusammenarbeit mit den Verbraucherzentralen Baden-Württemberg und Brandenburg für das Netzwerk der Verbraucherzentralen in Deutschland erstellt.

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