Richtig fasten: Tipps zum Wohlfühlen und Durchhalten in der Fastenzeit

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Aschermittwoch beginnt traditionell die Fastenzeit. Was Sie beim Fasten beachten sollten und wie Sie Ihren inneren Schweinehund überwinden können. Wir geben Tipps fürs Wohlfühlen während der Fastenzeit.
Obst, Nüsse und Müsli stehen auf einem bunt gedeckten Tisch

Das Wichtigste in Kürze:

  • Traditionell beginnt zu Aschermittwoch die christliche Fastenzeit: 40 Tage lang, bis Ostersonntag, verzichten viele Menschen auf bestimmte Nahrung, Getränke oder Genussmittel.
  • Im Unterschied zu Diäten spricht das Fasten nicht nur den Körper an, sondern auch Geist und Seele. Es wird aus unterschiedlichen Beweggründen und mit verschiedenen Methoden praktiziert.
  • Nicht nur aus religiösen Gründen entscheiden sich jedes Jahr Menschen für den bewussten Verzicht zur Fastenzeit. Die einen wollen durch Fasten überschüssige Pfunde verlieren, die anderen den Körper reinigen oder sich in Selbstdisziplin üben.
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Wie finde ich die richtige Fasten-Methode?

Ob Fastenkuren, Heilfasten, Intermittierendes Fasten oder Intervallfasten: Wer fasten will, hat die Qual der Wahl. Ungeachtet, für welche Fasten-Methode Sie sich entscheiden: Prüfen Sie stets kritisch Ihre körperliche Konstitution sowie die etwaigen Erfolgsversprechen, bevor sie mit dem Fasten beginnen. Insbesondere, wenn Sie Vorerkrankungen haben, sollten Sie Ihren vorab mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt  besprechen.

Hinterfragen Sie zum Beispiel, ob die Heil- und Gesundheitsversprechen wissenschaftlich haltbar sind. Denn: Eine oftmals versprochene Entschlackung und Entgiftung durch das Fasten lässt sich im Körper nicht nachweisen. Leber und Niere sind die Hauptentgiftungsorgane des Körpers, die beim gesunden Menschen zuverlässig arbeiten, sodass kaum Giftstoffe zurückbleiben. 

Langjährige ungünstige Essgewohnheiten können Sie nicht in einer kurzen Phase der Enthaltsamkeit auslöschen.

Gleichwohl kann Fasten einen wesentlichen Anstoß zu einer bewussteren, gesundheitsförderlichen Lebensweise und Ernährungsumstellung geben.

Das raten die Verbraucherzentralen: Gesundheitlich verträglicher als Totalfasten sind alle Fasten-Methoden, bei denen für eine gewisse Zeit auf bestimmte Lebensmittelgruppen, wie beispielsweise tierische Produkte, Zucker oder Alkohol, verzichtet wird. Hierfür gibt es auch wissenschaftliche Untersuchungen, die positive gesundheitliche Effekte bei Rheuma, Arthritis oder Gicht beweisen.

Heilfasten

Eine der bekanntesten Fastenmethoden ist das sogenannte Heilfasten nach Buchinger. Hierbei ist keinerlei feste Kost erlaubt. Während der Fastenzeit dürfen lediglich Tee, Wasser, Säfte und Gemüsebrühe konsumiert werden, sodass nicht mehr als etwa 500 Kalorien pro Tag aufgenommen werden. Unterstützt wird das Heilfasten durch erzwungene Darmentleerungen wie etwa durch einen Einlauf oder Abführmittel.

Heilfasten dauert in der Regel nicht länger als eine Woche, natürlich stets abhängig von der persönlichen Konstitution. Es ist sinnvoll, vor dem Heilfasten einen Arzt zu konsultieren.

Menschen, die heilfasten, sollten währenddessen durch geschulte Ärztinnen, Ärzte oder Fastenbegleitung unterstützt werden. Sinnvoll kann eine Auszeit vom Alltag sein, in der Sie das Fasten in einer Gruppe unter fachkundiger Anleitung praktizieren.

Richtig Fasten: Tipps zum Durchhalten in der Fastenkur

Fasten ist eine enorme Umstellung für den Körper. Diese Tipps helfen Ihnen Fasten:

  1. Totalfasten nicht länger als 1 Woche
    Wenn Sie komplett auf feste Nahrung verzichten möchten, ist es selbst für gesunde Menschen grundsätzlich wichtig, nicht länger als etwa eine Woche zu fasten. In dieser Zeit nehmen Sie nur energiefreie Getränke auf.  Das totale Fasten geht mit einer extremen Stoffwechselumstellung einher und ist daher mit stärkeren Nebenwirkungen verbunden als andere Formen des Fastens.
  2. Vorm Fasten eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren
    Verzichten Sie über mehrere Tage komplett auf Speisen oder Kalorien, ist immer eine ärztliche Fastenbegleitung und -anleitung ratsam. Das gilt vor allem, wenn Sie regelmäßig Medikamente nehmen, Insulin spritzen müssen oder anderweitig vorerkrankt sind.
  3. Körper langsam umstellen
    Fasten ist für den Körper eine starke Umstellung. In der Regel ist es daher ratsam, sich und seinen Körper vor Beginn der Fastenzeit mit zwei bis drei Umstellungstagen, an denen Sie immer weniger essen, auf das Fasten einzustellen. Erst danach führt man beispielsweise beim Heilfasten mit Abführmitteln ab, um den Darm vollständig zu leeren. 
  4. Verlockungen widerstehen
    Haben Sie sich für eine Fastenphase entschieden, sollten Sie mit Beginn der Fastenzeit keine Ausnahmen machen und auch kleinen Verlockungen widerstehen. Denn gar nichts zu essen ist dann wirklich leichter. Schon ein Kaugummi regt den Speichelfluss an und verstärkt den Hunger.
  5. Viel trinken!
    Kalorienfreie Getränke können dabei helfen, Ihr Hungergefühl zu stillen. Um nicht ganz auf Geschmack verzichten zu müssen, sind neben Wasser (aromatisieren mit einem Schuss Obst- oder Gemüsesaft ist erlaubt) auch Tees in allen Variationen (ohne Zucker, Milch oder Pflanzendrink) oder klare Gemüsebrühe (Gemüsesud) eine gute Option. Trinken Sie mindestens 2,5 Liter pro Tag.
  6. Nach dem Fasten langsam wieder anfangen
    Nach Abschluss des Fastens sollten Sie Ihren Körper langsam wieder an feste Nahrung gewöhnen. Es ist daher empfehlenswert, zwei bis drei Eingewöhnungstage einzuplanen, an denen Sie langsam wieder anfangen zu essen.
  7. Ablenkung und Bewegung
    Um während der Fastenkur gar nicht in Versuchung zu geraten, ist eines in der Fastenwoche besonders wichtig: Ablenkung. Viel Bewegung und Spazierengehen an der frischen Luft tun in der Fastenzeit gut. Allerdings sollten Sie natürlich keinen Leistungssport betreiben. In angeleiteten Fastengruppen können sich die Teilnehmer:innen gegenseitig unterstützen und ihre Erfahrungen teilen.
  8. Entspannung hilft beim Durchhalten
    Auch Entspannungsübungen bieten sich in der Fastenwoche an. Beispielsweise durch Yoga, Meditation oder Pilates.

Dieser Inhalt wurde von der Gemeinschaftsredaktion in Zusammenarbeit mit den Verbraucherzentralen Sachsen und Nordrhein-Westfalen für das Netzwerk der Verbraucherzentralen in Deutschland erstellt.

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