Brauche ich einen zweiten Stromzähler?
Vorab muss sich die Installationsfirma mit dem örtlichen Netzbetrieb abstimmen, ob an Ihrem Wunschort eine Ladestation installiert werden kann und wenn ja, unter welchen Voraussetzungen. Das ist immer eine Einzelfallentscheidung des Netzbetriebs.
Haben Sie große Stromverbraucher wie Durchlauferhitzer oder Nachtspeicheröfen im Haus, kann es sein, dass die vorhandenen Stromzähler mit einer höheren Belastung durch das E-Auto überfordert wären. Deshalb bedarf es gerade bei größeren Ladestationen (z.B. 22 kW) einer Zustimmung durch den Netzbetreiber. Dieser kann beispielsweise einen eigenen Stromzähler vorschreiben, für den daraufhin ein zusätzlicher Stromvertrag und Zählerplatz benötigt wird.
Es gibt auch Ladestationen, die bereits integrierte Stromzähler besitzen. Diese müssen jedoch abrechnungsfähig sein. Auch dazu erhalten Sie beim Fach- oder herstellenden Unternehmen Auskunft. Falls Ihnen nichts anderes übrig bleibt, als neue Zählerplätze einrichten zu lassen, verteuert dies die Installation erheblich.
Lohnt sich ein Batteriespeicher, um den Solarstromanteil beim Laden zu erhöhen?
Um den Solarstromanteil in Ihrem E-Auto zu erhöhen, können Sie zusätzlich einen Batteriespeicher anschaffen. Dieser speichert tagsüber den durch die PV-Anlage produzierten Strom und macht ihn auch nachts nutzbar. Die Anschaffungskosten haben Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit, darum sollten die Größe des Batteriespeichers und der PV-Anlage optimal aufeinander abgestimmt werden.
Welchen Vorteil hat ein Energiemanagement-System?
Für die optimale Nutzung des Solarstroms aus PV-Anlage und Batteriespeicher empfiehlt sich die Anschaffung eines Energiemanagementsystems. Diese Steuerungen können die Ladegeschwindigkeit des Autos an die momentane Leistung der PV-Anlage anpassen. Ist viel Solarleistung übrig, wird die Ladegeschwindigkeit erhöht, bei wenig Sonne wird sie automatisch verringert. Ausführlichere Informationen zu Energiemanagementsystemen finden Sie in diesem Beitrag.
Bidirektionales Laden: Das Elektroauto als Stromquelle nutzen
Bidirektionales Laden bedeutet, dass E-Autos nicht nur mit Strom beladen, sondern auch als Stromquelle zur Verfügung stehen können. Voraussetzung für das bidirektionale Laden ist, dass auch die Wallbox und das Fahrzeug dies unterstützen. Kombiniert mit intelligenten Energienetzen und -managementsystemen können so erneuerbare Energien in Zukunft potentiell effektiver genutzt werden. Die technischen Voraussetzungen zum bidirektionalen Laden sind zwar vorhanden, allerdings noch nicht im Markt eingeführt. Für eine flächendeckende Anwendbarkeit sind noch viele regulatorische Fragen offen, die grundlegend geklärt werden müssen.
Zwei durchaus in der Zukunft praktisch umsetzbare Modelle sind V2H – Vehicle To Home und V2G – Vehicle to Grid. Bei V2H können E-Autos als Stromquelle zuhause genutzt werden. V2G bezeichnet die Verknüpfung des E-Fahrzeugs mit dem Stromnetz, sodass es auch Strom einspeisen kann bei Bedarf. Letzteres ist aber in der Praxis nicht so einfach umsetzbar und wird gegebenenfalls erst in Zukunft eine Rolle spielen.